Und wieder trifft es die "Schwächeren......"
Seit September 2008 wird der Referenzzinssatz für die Mietzinsgestaltung herangezogen (Symbolbild)
Bild: Keystone
Obwohl das Zinsniveau ein Allzeittief erreicht hat, bleibt der Referenzzinssatz für Mieten unverändert. Der Bund belässt den Satz, von dem sich Mietzinsveränderungen ableiten, bei 2,75 Prozent. Dort verharrt er seit Jahresbeginn. Der Mieterverband protestierte umgehend.
Das reicht jedoch nicht für einen tieferen Referenzzinssatz. Um diesen zu senken, hätte der Durchschnittszins auf 2,43 Prozent fallen müssen. Denn zu einer Anpassung des Referenzzinses kommt es erst, wenn der Durchschnittszins gemessen am erstmals ermittelten Durchschnitt von 3,43 Prozent um jeweils 0,25 Prozentpunkte gesunken oder gestiegen ist.
Der Referenzzinssatz wird seit dem 10. September 2008 für die Mietzinsgestaltung herangezogen. Dieser trat an die Stelle des in den einzelnen Kantonen früher massgebenden Zinssatzes für variable Hypotheken.
"Eine Milliarde zu viel Miete bezahlt"
Von den tieferen Zinsen spürten Mieterinnen- und Mieter wegen der "ungerechten Berechnungsmethode" nichts, hält der Schweizerische Mieterinnen- und Mieterverband Deutschschweiz in einem Communiqué vom Donnerstag fest.Der Mieterverband empfiehlt den Mieterinnen- und Mietern zu prüfen, ob sie wenigstens von der Senkung des Referenzzinses von 3 auf 2,75 Prozent im letzten Dezember profitiert haben. Nach Schätzungen des Mieterverbands zahlen rund 20 bis 30 Prozent der Miethaushalte seither nicht weniger Miete.
Nach verschiedenen Berechnungen hätten die Mieter seit Einführung des Referenzzinssatzes rund eine Milliarde Franken zu viel Miete bezahlt, schreibt der Verband. Beim aktuellen System müsse davon ausgegangen werden, dass Mieterinnen und Mieter frühestens im nächsten März von den Niedrigstzinsen bei Hypotheken profitieren.
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