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Freitag, 30. Dezember 2011

«Wir Menschen sind lieber die Bösen als die Dummen»

GEDANKEN zum Jahreswechsel

Von Guido Kalberer, Res Strehle. Aktualisiert am 29.12.2011 
Richard David Precht, Philosoph und Bestsellerautor, sieht in der Ausdünnung des Mittelstandes eine grosse Gefahr für unsere Gesellschaften.
«Wir haben akzeptiert, dass die Politiker vor den Finanzmärkten eingeknickt sind»: Der Philosoph David Richard Precht.
«Wir haben akzeptiert, dass die Politiker vor den Finanzmärkten eingeknickt sind»: Der Philosoph David Richard Precht.
Bild: AFP

Was sind aus Ihrer Sicht die grossen Fragen 2012?
Der Sprengstoff liegt heute darin, dass unser System zwar legal ist, aber an Legitimität eingebüsst hat. Die Finanzkrise bedroht viel mehr als nur die Wirtschaft. Die Macht der Banken entstand seinerzeit dadurch, dass wir bereit waren, in den fetten Jahren Macht an sie zu delegieren. Wir haben akzeptiert, dass unsere Politiker vor den Finanzmärkten eingeknickt sind, weil die Banken mit Abwanderung drohten. Das wird sich nicht mehr wiederholen. Heute ist das Ganze sehr fragil geworden. Dabei haben wir vorderhand noch das Glück, dass in keinem westeuropäischen Land die Leute kollektiv ihre Spareinlagen verloren haben. Wenn das passieren sollte, wird es enormen politischen Unmut geben. Die entscheidende Frage wird sein, ob dieser Unmut genutzt wird, um das System demokratischer zu gestalten oder um Populisten an die Macht zu bringen.
Dann sehen Sie die Demokratie von rechts gefährdet?
Genau. Die Geschichte in Westeuropa hat gezeigt, dass der Demokratie in einer solchen Situation von rechts Gefahr droht. Die Linke hat Hochkonjunktur, wenn es den Leuten gut geht. Wenn die Leute aber Angst haben, etwas zu verlieren, dann gehen sie zu den Rechten. Deshalb ist es so wichtig, dass wir das System demokratischer gestalten, bevor es unkontrollierbar wird.
Wie soll das gehen?
Die Banken müssten ihre Macht abgeben. Die Chancen dafür stehen nicht so schlecht, weil sich gezeigt hat, dass sie untereinander keine Solidargemeinschaft bilden. Sie lobbyieren zwar gemeinsam, aber in dem Moment, wo es ernst wird, sind sie Konkurrenten. Das gibt mir den Optimismus, dass wir die Banken an die Kandare nehmen können, und zwar in ihrem eigenen Interesse. Keine Bank will stärker reguliert werden als andere, aber wenn alle reguliert werden, sind sie dem gar nicht abgeneigt. Es ist ja für jeden einsichtig, dass die Finanzmärkte auf Dauer nicht den zwölffachen Wert des real vorhandenen Geldes an den Börsen bewegen sollten und dass aus moralischen Gründen nicht mit Lebensmitteln in der Dritten Welt spekuliert werden sollte. Dies sehen auch die Banker ein, und sie machen es nur, weil es sonst jemand anderer macht. Die Macht zur Regulierung müssen sich die Staaten langsam und mühselig zurückholen. Sie sind dabei, zögerlich, vorsichtig und uneinig.
 Regulierung scheint heute nur noch global möglich..............mehr lesen

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